Mit acht Jahren veränderte ein Schlaganfall das Leben von Astrid Dreyer radikal. Heute lebt die Ostfriesin ihr Leben, wie sie es möchte. Sie bereist die Welt, geht Bunge-Jumpen und Surfen. Mit ihrer Geschichte ist sie im Rennen um den Motivationspreis 2020 der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Astrid Dreyer ist von klein auf sportbegeistert, geht zum Kinderturnen, steht beim Fußball im Tor und träumt von einer Karriere als Nationalspielerin. Bis zu jenem November 2003. Astrid ist auf dem Weg nach Hause. Ohne Vorwarnung fällt sie vom Fahrrad: Ihre linke Gesichtshälfte hängt herunter, bewegen kann sie sich nicht. Sie kommt in ein Oldenburger Klinikum. Die Diagnose Schlaganfall erhält sie erst am nächsten Tag. Es folgen sechs Monate Reha. Die ersten Wochen sitzt sie im Rollstuhl, ihre linke Seite ist vollständig gelähmt. „Das war keine einfache Zeit“, gibt sie zu.
Eine Ursache für ihren Schlaganfall finden die Ärzte nicht.
Trotz ihres Schicksalsschlags geht die heute 25-Jährige ihren eigenen Weg, arbeitet als Junior Projektmanagerin und macht aktuell ihren Master in Innovationsmanagement. Ihr Schicksal spielt bei alldem nie eine Rolle. „Ich wollte immer so behandelt werden, wie jeder andere auch“, betont sie.
Mit ihrer Geschichte will die junge Frau anderen Betroffenen Mut machen. Für ihren Vorbildcharakter ist sie jetzt für den „Motivationspreis 2020“ der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe nominiert. Alle zwei Jahre zeichnet die Gütersloher Stiftung Betroffene, Ehrenamtliche und Fachleute aus, die sich in besonderem Maße für das Thema Schlaganfall einsetzen. Die Preisverleihung ist für den 6. November geplant.
Heute zeugen nur kleine Handicaps von ihrem Schlaganfall, wie feinmotorische Probleme der linken Hand und ein instabiler linker Fuß. Einschränken lässt Astrid davon nicht. „Ich mache drei bis vier Mal die Woche Sport“, erzählt sie. Schwimmen, Joggen, Inliner fahren und Ergotherapie stehen auf ihrem Plan.
Und auch sonst lebt Astrid ihr Leben, wie sie es möchte. Denn zusammen mit ihrem langjährigen Freund geht sie Backpacken in Asien, Bunge-Jumpen in Südafrika und Surfen in Portugal. Und als wäre das noch nicht genug, hat das Paar einen T4 Bulli zu einem Camper selbst umgebaut. „Damit wollen wir irgendwann die Welt bereisen“ erzählt sie voller Vorfreude.
Eine Laufbahn als Torhüterin blieb ihr verwehrt. Trotzdem ist die Ostfriesin zufrieden mit ihrem Leben und sagt: „Der Schlaganfall hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.“ Anderen möchte sie ein Vorbild sein, zeigen, dass man trotz Schlaganfall seine Ziele erreichen kann.
www.motivationspreis.de
Info:
Schlaganfälle verhindern, Versorgung verbessern und Betroffenen helfen – dafür setzt sich die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein. Das Service- und Beratungszentrum ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr erreichbar unter Telefon 05241/9770-0, info@schlaganfall-hilfe.de, www.schlaganfall-hilfe.de
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